Urban Dead und das Soziale
Ja, ich gebe es zu: Auch ich fröne regelmäßig den Verlockungen der multimedialen Spielwelt. Glück im Unglück – ich bin irgendwann einmal bei Urban Dead hängengeblieben, einem MMORPG, das schon durch seine Spielregeln verhindert, dass der Spieler mehrere Stunden täglich in den Weiten des virtuellen Lebens abtaucht.

Urband Dead ist aber nicht nur ein netter Zeitvertreib, mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es eine Fundgrube für die Beobachtung sozialer Umgangsformen und Prozesse darstellt. Deshalb habe ich beschlossen, mich etwas eingehender damit auseinanderzusetzen, wie das Spiel funktioniert, welche Rollen die Spieler einnehmen und vor allem, wie (a)soziale Interaktion in einem gesellschaftlichen Raum funktioniert, der zu großen Teilen von sich in der realen Welt vollkommen unbekannten Personen gebildet wird.

Bevor wir aber hinter die Kulissen schauen, ist es wohl sinnvoll, das Spielprinzip kurz zu erklären, damit auch all jene, die Urban Dead nicht kennen und auch keine Lust haben, es kennen zu lernen und sich damit noch ein Laster ans Bein zu binden, überhaupt wissen, worum es geht.